Für was gits d Messstation am Lägerehang?

D Messstation am Lägerehang isch vo wit her z gseh. Wer misst dete aber eigentli was?

Um usefinde, wer di Messstation bruuch und für was, hend mir mit em Christoph Bachofen gred, wo bi de ETH schaffed und zur Ziit am beschte weiss, was dete laufd. Mir hend sini Antworte, wo er ois schriftlich und deshalb in Schriftdütsch geh het, usnahmswiis ned übersetzt:

W. N.: Mir hend vernoh, dass es bi de Nutzig vo de Messstadion am Lägerehang en Wächsel geh het. Wer het d Station früehner betribe, wer hüt und sit wenn?

Christoph Bachofen: Der Lägerenturm war seit 1986 Teil des Nationalen Beobachtunsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL), und war daher im Besitz des BAFU. Seit 2004 wurde er für regelmässige Messungen von der ETH genutzt, und als das NABEL diesen Standort im 2018 aufgab, übernahm die Forschungsanstalt WSL mit Beteiligung der ETH den Turm. Das heisst von der Nutzung her gab es nur insofern einen Wechsel, dass NABEL ihre Messungen nicht mehr fortsetzt. Die WSL und ETH setzten aber die Langzeitmessungen wie bisher fort.

W. N.: Was messed ihr und wofür werded die Date bruuchd?

Christoph Bachofen: Die Gruppe Graslandwissenschaften der ETH macht seit 2004 halbstündliche Messungen vom Kohlendioxid- und Wasseraustausch des Waldes. Dieser Standort ist Teil von „Swiss Fluxnet“, wo auf unterschiedlichen Standorten in der Schweiz (Weideland, Ackerland, Wälder) Langzeitmessungen von Treibhausgasen gemacht werden. Wir wollen verstehen, wie verschiedene Einflussfaktoren (Bewirtschaftung, Klima, etc.) die Treibhausgasflüsse dieser Ökosysteme beeinflussen. Die WSL macht an diesem Standort langfristige Waldforschung und untersucht ganz verschiedene Waldprozesse, von Baumwachstum, Bodenprozessen,…

W. N.: Isch s Abläse vo de Date automatisiird oder müend ihr si regelmässig abläse?

Christoph Bachofen: Die Messungen am Turm sind automatisiert und werden an die ETH übertragen, wo wir dann auch schnell sehen, wenn ein Gerät nicht mehr funktioniert und repariert werden muss. Aber zusätzlich zu den automatischen Messungen gehen immer wieder verschiedene Forschungsgruppen der WSL und der ETH in den Wald und nehmen Proben, zum Beispiel von Regenwasser das gesammelt wird, Blattproben, … Für einzelne Forschungsprojekte machen wir auch zusätzliche Messungen, die dann von der jeweiligen Fragestellung abhängen. Die letzten beiden Sommer habe ich zum Beispiel die Photosynthese innerhalb der Baumkrone untersucht und waren dafür mehrmals pro Woche an der Station.

W. N.: Wi oft muess öpper vom Team am Standort vo de Messstation vorbi cho und was mached ihr dann genau dete?

Christoph Bachofen: Vermutlich am häufigsten vor Ort sind unsere Techniker, die die Station am laufen halten. Die vielen Geräte müssen ab und zu neu kalibriert oder repariert werden. Auch für die langfristige Waldforschung der WSL gehen einige Forscher regelmässig an die Station um verschiedene Proben zu entnehmen. Dazu kommen die laufenden Forschungsprojekte, wie oben beschrieben. Da verschiedene Forschungsgruppen die Station nutzen, weiss ich nicht immer genau, was die anderen machen, aber wir kennen uns und tauschen uns aus, wenn wir Informationen voneinander brauchen.

W. N.: Härzliche Dank für das Gschpröch.